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Kaffee-Nerds 1x1: Fünf Brühmethoden, die jeder Kaffee-Nerd kennen sollte
Wenn dich jemand nach einer Tasse Kaffee fragt, hast du auch gleich viele Folge-Fragen im Kopf? Helle oder dunkle Röstung? Mokkakanne oder French Press? Feiner oder grober Mahlgrad?
Ja, das verstehen wir. Dieser zweite Teil unserer „Kaffee-Nerds 1x1“ Blogreihe richtet sich direkt an dich.
Du bist schon so tief im „Kaffee-versum“, dass eine Tasse Kaffee so viele verschiedene Dinge bedeuten kann. Und welchen Kaffee du am besten verwenden sollten, hängt mit der ausgewählten Brühmethode zusammen.
Hier sind die 5 beliebtesten Brühmethoden zusammengefasst:
1. Mokkakanne
Die Brühmethode mit einer Mokkakanne ist die sanftere Version der Espresso Methode. Sie ist schonender für den Kaffee.
Wie bei einer Siebträgermaschine drückt der Dampfdruck das Wasser durch den perfekt gemahlenen Kaffee, allerdings mit einem viel geringeren Druck. Das bedeutet aber nicht, dass der Geschmack sanft ist. Im Gegenteil, Kaffee aus der Mokkakanne hat einen kräftigen Geschmack. Vielleicht fehlt ihm die Crema, die ein Espresso normalerweise hat, aber er ist eine gute Alternative, wenn du dich nach einem robusten Kaffee sehnst und keine große, teure Espressomaschine zur Hand hast.
Unsere Tipps bei der Mokkakannen-Brühmethode:
- Füll deine Mokkakanne mit heißem anstatt mit kaltem Wasser
- Nimm die Kanne vom Herd, wenn der Kaffee fast fertig ist (wenn du das schöne Geräusch hörst, wenn der Kaffee nach oben sprudelt)
- Sofort nach dem Aufbrühen in eine Tasse gießen, um ein Anbrennen zu vermeiden
2. French Press
Die French Press ist eine großartige Erfindung, wenn es um Einfachheit geht – ein Glasbehälter mit einem Kolben/Filter, der das Kaffeepulver durch langsames Herunterdrücken vom Wasser separiert. Und es sieht einfach toll aus oder?
Vielleicht hast du es schon erraten: Es handelt sich um eine französische Erfindung aus den 1800er Jahren.
Die Zubereitung ist so einfach, wie sie aussieht (vorausgesetzt du mahlst deinen Kaffee richtig): Gieße heißes Wasser auf den Mahlkaffee und lasse ihn 3 bis 5 Minuten ziehen. Dann kannst du mit dem Herunterdrücken des Filters beginnen (aber langsam und mit gleichmäßigem Druck).
Dies ist eine vielseitige Brühmethode. Kleine Unterschiede können ganz verschiedene Geschmackrichtungen hervorbringen und das Geheimnis liegt im Mahlgrad. Stell sicher, dass du einen Kaffee mit einem mittelgroben Mahlgrad verwendest. Zu grober Mahlkaffee verstopft den Filter und zu feiner Mahlkaffee könnte durch den Filter oder daran vorbei in den Kaffee gelangen.
Unsere Tipps bei der French Press Methode:
- Verwende einen mittelgroben Mahlkaffee
- Kaffee zwischen 3 und 5 Minuten ziehen lassen
- Sofort nach der Ziehzeit servieren
3. V60 Pour-Over-Methode
Die V60-Brühmethode mag nach einem wissenschaftlichen Projekt aussehen, aber niemand sollte sich von der scheinbar kniffligen Methode einschüchtern lassen.
Es handelt sich um einen Klassiker der manuellen Brühung, der – wenn er gut zubereitet wird – einen fein aromatisierten Kaffee liefert, bei dem sich alle Geschmackselemente am Gaumen entfalten können.
Bei dieser Methode werden der V60 Filter und eine Tasse/Dekanter verwendet.
Zuerst mahlst und wiegst du deinen Kaffee. Eine Waage ist zwar für alle Brühmethoden in dieser Liste empfehlenswert, aber besonders bei der V60-Methode ist sie dein bester Freund. Du wirst dich über dein präzises Arbeiten freuen, sobald du das Endergebnis probierst.
Du setzt einen Papierfilter in den oberen Teil der V60. Wir empfehlen, das Papier, den Filter und den Dekanter vor dem Hinzufügen des Kaffees zu befeuchten. Dann gibst du den perfekt gemahlenen Kaffee in den Filter. Mit einer abgemessenen Menge Wasser und einer kreisförmigen Bewegung übergießt du den Mahlkaffee und lässt diesen erst einmal aufquellen – das ist das sogenannte Blooming. Anschließend kannst du nach und nach das restliche Wasser nachgießen. Danach schwenkst du den Dekanter ein wenig und kannst deinen ersten Schluck genießen.
Die V60-Methode ist ein Prozess, der Geduld und Präzision für eine korrekte Ausführung erfordert. Du solltest die Menge an Wasser und Kaffee, die du hinzufügst, mehrmals während des Prozesses messen und den Kaffee dazwischen ruhen lassen.
Dafür wirst du aber mit einem Kaffee mit verblüffend vielfältigen Aromen belohnt.
Unsere Tipps bei der V60-Methode:
- Wähle eine helle Röstung
- Der Mahlgrad sollte mit dem von braunem Zucker vergleichbar sein
- Füge beim Blooming ein wenig Wasser hinzu und warte 30-40 Sekunden. Füge dann den Rest des Wassers hinzu und warte weitere 50 Sekunden. Lasse ihn nicht länger als 1:30 Minute ziehen.
- Wenn du mit dem Blooming fertig bist, schwenke deine V60 von rechts nach links und dann von oben nach unten. Wiederhole dies dreimal. So entsteht eine gleichmäßige und flache Struktur auf der Oberfläche.
- Denke daran: Jedes Gramm Kaffee absorbiert 2 Gramm Wasser. Sei bei der Dosierung also äußerst präzise.
4. Espresso
Dies ist die gebräuchlichste Art der Zubereitung in einem Kaffeehaus, aber nur wenige entscheiden sich für diese Methode zu Hause, da sie eine große, teure Maschine erfordert.
Heißes Wasser wird unter hohem Druck durch eine Schicht aus kompaktem, fein gemahlenem Kaffee in einem Siebträger geleitet. So erhalten Sie einen intensiven, konzentrierten Kaffee mit viel Körper und Geschmack.
Unsere Tipps bei der Espresso Methode:
- Nutze fein gemahlenen Kaffee
- Verteile das Kaffeepulver gleichmäßig in deinem Siebträger und drücke es fest, bis alles gut verdichtet ist.
- Die Extraktion sollte zwischen 20 und 30 Sekunden dauern.
- Das empfohlene Verhältnis ist 1:2 (ein Teil gemahlener Kaffee entspricht zwei Teilen Espresso).
5. Aeropress
Diese Methode entstand erst 2005, als der Stanford-Professor Alan Adler das Gerät erfand, mit dem sie durchgeführt wird - die Aeropress. Der Kaffeeliebhaber Adler kam auf diese Idee, weil er einen Weg finden wollte, Kaffee mit einem großartigen Geschmack ohne Säure und Bitterkeit herzustellen. Seitdem sind Aeropress-Meisterschaften entstanden und die Brühmethode hat sich zu einem Kultobjekt entwickelt. Das mag damit zusammenhängen, dass es sich um eine der vielseitigsten Brühmethoden handelt, die es gibt!
Kaffee-Nerds experimentieren mit verschiedenen Temperaturen, Kaffeemahlgraden und Methoden, um den perfekten Aeropress-Aufguss zu kreieren.
Die Aeropress hat nicht nur eine coole Entstehungsgeschichte, sondern sie produziert auch eine hervorragende, milde Tasse Kaffee mit geringem Säuregehalt.
Die Aeropress funktioniert durch Luftdruck. Du gibst deinen Mahlkaffee in eine Aeropress mit heißem Wasser und drückst die eingeschlossene Luft mit Hilfe eines Kolbens nach unten in die Brühkammer. Dadurch wird das Wasser durch den Kaffee und den Papierfilter in die Tasse gedrückt.
Das Schöne an diesem Gerät ist, dass es kaum gereinigt werden muss und relativ einfach zu bedienen ist. Oh, und außerdem macht es einen fantastischen Kaffee!
Unsere Tipps für die Aeropress-Zubereitung:
- Verwende die umgekehrte Methode – drehe deine Aeropress auf den Kopf und tauche den Kaffeesatz für längere Zeit in das Wasser.
- Die ideale Brühzeit sollte zwischen 2 und 3 Minuten liegen.
- Probiere die Bypass-Methode aus – mach einen konzentrierten Aeropress-Kaffee und gib heißes Wasser dazu.
Der richtige Mahlgrad
Wie oben erwähnt, beeinflusst der Mahlgrad des Kaffees den Geschmack. daher solltest du ihn an deine bevorzugte Brühmethode anpassen. Wir haben diese Infografik zusammengestellt, damit du die perfekte Balance für deine Kaffeepräferenz findest.
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